17.02.2022 | Faktencheck

Nomen est omen?

Die Covid-Pandemie befeuerte den Gaming-Hype, stellen die Studienautoren von Gaming Atlas Schweiz 2021 fest. Global sei der Markt inzwischen sogar grösser als die Filmindustrie. Die Branche ist hierzulande gemäss Branchenverband Swiss Game Developers Association (SGDA) international aber auch national sehr erfolgreich. Je nach Studie gamen etwa die Hälfte bis zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung.


Gamer am HeroFest, einem Festival für Gaming, E-Sports und Cosplay am 3. Oktober 2021 in Bern. Foto: KEYSTONE / Daniel Teuscher
Gamer am HeroFest, einem Festival für Gaming, E-Sports und Cosplay am 3. Oktober 2021 in Bern. Foto: KEYSTONE / Daniel Teuscher
Behauptung

In einem auf sozialen Medien kursierenden Tweet wird behauptet, der von Bill Gates gegründete Tech-Riese Microsoft habe im Jahr 1999 ein Videospiel namens «Omicron» oder «Omikron» entwickelt. Ein Facebook-User erachtet es als «ziemlich merkwürdig», dass derselbe Name nun auch für eine Coronavirus-Variante steht. Hat Microsoft das Spiel entwickelt?

Beurteilung

Die Behauptung ist falsch. Die Firma Quantic Dream entwickelte das Videospiel «Omikron: The Nomad Soul». Es spielt in der fiktiven Stadt «Omikron». 

Sachlage

Die französische Spieleentwickler-Firma Quantic Dream hat das Videospiel «Omikron: The Nomad Soul» im Jahr 1999 auf den Markt gebracht. Es handelte sich um deren erste Veröffentlichung. Publisher war damals die Firma Eidos Interactive, die später von Square Enix aufgekauft worden ist.

 

Das Spiel ist für die Sega-Dreamcast-Konsole und PCs mit Windows-Betriebssystem entwickelt worden und steht auch auf der Plattform Steam zur Verfügung. Doch weder Microsoft noch Bill Gates haben das Spiel entwickelt, wie auch die Faktenchecker von «Check Your Facts» schreiben.

 

Das Videogame spielt in der fiktiven Stadt «Omikron», nach welcher das Spiel benannt ist. An dem Soundtrack des Spiels arbeitete unter anderem David Bowie mit.

 

«Omikron» ist gleichzeitig die deutsche Schreibweise für die im Winter 2022 dominierende Sars-CoV-2-Variante, im Englischen wird sie «Omicron» geschrieben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) entschied Ende Mai, die Sars-CoV-2-Varianten nach dem griechischen Alphabet zu benennen. Damit soll einerseits die Kommunikation erleichtert, aber auch einer möglichen Stigmatisierung von Länder oder Bevölkerungsgruppen vorgebeugt werden.