06.07.2022 | Archive

Zum 60. Todestag von Hermann Hesse – ein Schriftstellerleben in Portraits von Sohn und Fotograf Martin

Am 9. August 2022 jährt sich zum 60-mal der Todestag von Hermann Hesse (1877-1962), dem deutsch-schweizerischen Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger. Zum Jubiläum bietet Keystone-SDA die einzigartigen und in bester Qualität neu digitalisierten Bilder aus dem Fotonachlass des Sohnes Martin Hesse an. Die Aufnahmen sind stark geprägt von einer tiefen Vater-Sohn-Beziehung und lassen uns die Person Hermann Hesse auf ganz unverstellte Weise kennenlernen.


 471289119 - Foto: KEYSTONE / Martin-Hesse-Erben /Martin Hesse
471289119 - Foto: KEYSTONE / Martin-Hesse-Erben /Martin Hesse



Hermann Hesse hat über mehrere Jahrzehnte in der Villa Casa Rossa oberhalb des Tessiner Dorfes Montagnola gelebt, dabei aber nicht nur geschrieben, sondern auch die Malerei und die Fotografie waren für ihn stets Quellen der Inspiration und haben ihm über Schaffenskrisen hinweggeholfen. 

457467850 - Foto: KEYSTONE / Martin-Hesse-Erben /Martin Hesse
457467850 - Foto: KEYSTONE / Martin-Hesse-Erben /Martin Hesse



Die Freundschaft als junger Student zur Basler Fotografin Gret Widmann und die tiefe innere Beziehung zu seinem jüngsten Sohn und Berufsfotografen Martin Hesse, belegt in hunderten von Briefen, sind lebendiger Ausdruck dieser Verbundenheit. Noch in seinem letzten Schreiben vor seinem Tod im August 1962 an den «lieben Brüdi!», wie Hesse seinen Sohn im Briefwechsel meist nannte, sorgte sich Hermann um den Verbleib eines Film-Negativs, das scheinbar im Atelier von Martin verloren gegangen war: Ein Portrait, das Hermann Hesse mit Strohhut und Overall in seinem Tessiner Garten zeigt und in Assoziation zu «Josef Knechts Lebensläufe» den familieninternen Bildtitel «der Regenmacher» erhalten hat. In dieser Hesse-Erzählung steht die Figur Josef Knecht an der Eliteschule in Kastalien vor der Aufgabe, für sich selbst hypothetische Lebensläufe zu entwickeln, sich also in eine andere Person, in andere Lebensumstände, in eine andere Zeit, hineinzudenken. Er imaginiert drei Lebensgeschichten – in einer davon sieht er sich als ein in einem Matriarchat lebender Regenmacher. Als Martin zurückschreibt, dass das Negativ wieder zum Vorschein gekommen sei, ahnt er noch nicht, dass sein Vater in dieser Nacht verstorben ist.

447824790 - Foto: KEYSTONE / Martin-Hesse-Erben /Martin Hesse
447824790 - Foto: KEYSTONE / Martin-Hesse-Erben /Martin Hesse



Keystone-SDA hat in Zusammenarbeit mit der Familie Siegenthaler-Hesse über 1000 Aufnahmen aus dem Fotonachlass von Martin Hesse, dem jüngsten Sohn von Hermann Hesse, ab den Originalfilmen neu digitalisiert. Rechtzeitig zum 60. Todestag des deutsch-schweizerischen Schriftstellers präsentiert die Nachrichtenagentur die aussergewöhnliche Kollektion in 10 thematischen Lightboxen. So rückt die Person Hermann Hesse ganz nah an uns heran: Wir sehen über den Zeitraum von 50 Jahren den Schriftsteller von Weltruhm, den kristallklar denkenden Intellektuellen, den Gatten, den Vater, den Grossvater, den Freund, den Gärtner, den Maler. Und wir sehen auch den Gefährdeten. Die bildgewordene Vielgestalt dieser herausragenden Schriftsteller-Persönlichkeit ist damit in der Portraitfotografie ein einmaliges Vermächtnis. 

Autor: Lukas Kobel, Leiter Archive der Keystone-SDA




Kontakt
Für Fragen zum Bildmaterial stehen Ihnen Lukas Kobel, Leiter Archive der Keystone-SDA, lukas.kobel@keystone-sda.ch, +41 58 909 52 52, und unser Sales-Team, sales@keystone-sda.ch, +41 58 909 52 00, gerne zur Verfügung.  

Kontaktieren Sie uns.